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Leuchtturm-Projekt 2016: Bis zu 90 % Energieeinsparungen durch Prozessintegration der SHM-Technologie
Rund 13 Millionen Tonnen Milcherzeugnisse werden jedes Jahr in Deutschland hergestellt: Milch, Butter, Käse, Joghurt, Quark und vieles mehr. In vielen Fällen muss Milch dafür zunächst homogenisiert werden. Das macht die Produkte haltbarer und kann Farbe, Konsistenz oder Geschmack verbessern, ist bisher aber immer mit hohen Energie-, Investitions- und Prozesskosten verbunden.
Hier setzt die Technologie des Simultanen Homogenisierens und Mischens (SHM) an, die am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) von Projektleiterin Prof. Dr. Heike P. Karbstein (vorm. Schuchmann) und ihrem Mitarbeiter Dr. Marc Runde (geb. Schlender) im Rahmen von mehreren Projekten der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) entwickelt wurde und mit der hohe Energieeinsparungen erzielt werden können – nicht nur in der Milchverarbeitung, sondern auch in anderen Branchen der Lebensmittelwirtschaft sowie in der Pharmaindustrie, der kosmetischen und der chemischen Industrie. Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus dem finalen IGF-Projekt AiF 16303 N konnte nun das "Death Valley of Innovation" für die SHM-Technologie überwunden werden: In dem – für die Umsetzung der neuen Technologie in der Industrie entscheidenden – Projekt wurde der Schritt von der labortechnischen Erprobung hin zur industriellen Reife vollzogen. Die SHM-Technologie wurde auf industriell relevante Hochdruck-Dispergiereinheiten (sogenannte Flachventile) übertragen. Mit der Umsetzung werden im laufenden, optimierten Betrieb Energieeinsparungen von bis zu 90 % erwartet – ein Beitrag der IGF zu den Herausforderungen der Energiewende.
Nach Schätzungen könnte damit – allein bei der Milchverarbeitung in Deutschland! – eine Reduzierung der CO2-Emission von über 60.000 Tonnen pro Jahr erreicht werden. Mit den Ergebnissen des Projektes wurden die Voraussetzungen für einen breiten Einsatz vor allem in mittelständischen Unternehmen geschaffen: Unternehmen können nun ohne große Investitionen mit der ressourcenschonenderen Produktion ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben.
Der FEI beginnt mit diesem Film eine neue Reihe, in der ganz besondere IGF-Projekte vorgestellt werden sollen: Leuchtturm-Projekte. Jene erfolgreich abgeschlossenen Projekte, die sich durch eine exzellente wissenschaftliche Qualität sowie durch eine überdurchschnittlich hohe wirtschaftliche Relevanz, im Idealfall für mehrere Branchen, auszeichnen – und damit weit ausstrahlen, wie ein Leuchtturm. Sie sind es in besonderem Maße wert, auch im Bewegtbild vorgestellt zu werden.
Pressemitteilung vom 25. Januar 2016: FEI startet neue Filmreihe