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Projekt des Monats September 2013
No "bad vibrations"! Sicherung der Produktqualität von fermentierten Milchprodukten durch störungsfreien Ablauf
Wird Milch fermentiert, bildet sie ein Gerüst aus, das – je nach Produkt – ganz unterschiedlich ausfällt. So wird Joghurt beispielsweise stichfest oder Käse "legt sich dick". Der Fermentationsprozess ist empfindlich: Die Bakterien bilden Milchsäure, wodurch die Milchproteine verklumpen und eine dreidimensionale Struktur, ein Gel, ausbilden. Wird der Prozess gestört, bilden sich zum Teil große und feste Partikel im Gel und das Produkt erscheint sensorisch grießig.In der Produktion fermentierter Milchprodukte gibt es einige Störenfriede wider Willen: Rührwerke, Umschaltventile oder Pumpen erzeugen Schwingungen, die in die Fermentationstanks übertragen werden können – und so die sensible "Prozess-Struktur-Funktions-Beziehung" von Joghurt oder Käse stören.
Hier setzt ein aktuelles Forschungsprojekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) an, das zwei Forschungsteams der Universität Hohenheim sowie der Universität Erlangen-Nürnberg durchführen: Ziel ist es, herauszufinden, in welchem Maße Schwingungen bzw. Vibrationen den empfindlichen Prozess der Strukturbildung stören. Ebenso soll im Labor- und Technikumsmaßstab untersucht werden, welche Prozess- und Zeitabschnitte dabei besonders kritisch sind.
Von den bis 2015 erwarteten Forschungsergebnissen sollen Empfehlungen für die vorrangig mittelständischen Molkereiunternehmen abgeleitet werden, die helfen sollen, den Fermentationsprozess in bestehenden Anlagen störungsfrei ablaufen zu lassen – und damit eine konstante Produktqualität zu sichern. Darüber hinaus soll das erlangte Know-how bei der Entwicklung von neuen Anlagen und Prozesslinien Berücksichtigung finden.
Informationen zum Projekt AiF 17535 N "Bildung großer kolloidaler Partikel durch Einkopplung von Schwingungen während der Milchfermentation"
... ein Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)