Projekt des Monats April 2014

Keine Chance für Salmonellen! Forscher setzen auf atmosphärisches Plasma zur Keimreduktion auf Eischalen

Atmosphärisches Plasma zur Reduktion des Keimgehaltes auf der Eischale
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Dank umfassender Vorsorge- und Hygienemaßnahmen in der Produktion von Eiern sind Infektionen mit Salmonellen, die auf den Verzehr von Eiern oder Eiprodukten zurückzuführen sind, in Deutschland seit vielen Jahren rückläufig.

So konnten auch bei aktuellen Untersuchungen im Eiinneren keine Salmonellen nachgewiesen werden. Doch ein Restrisiko verbirgt sich auf der Eischale: Auf der kann es im Laufe des Lege-, Sammel- und Transportprozesses zu Kontaminationen kommen. Zum Schutz der Verbraucher streben die deutschen Eiproduzenten hier eine Nulltoleranz an.
Doch für Eier der Güteklasse A – das sind die, die im Einzelhandel verkauft werden – gibt es in Deutschland kein Verfahren zur Säuberung und Entkeimung der Eischale. Anders in den Niederlanden, dem wichtigsten Mitbewerber auf dem deutschen Eiermarkt: Hier ist die UV-C-Behandlung erlaubt, um pathogene Mikroorganismen von der Eischale fern zu halten.
Vor diesem Hintergrund besteht ein großer Bedarf an einem neuen, praktikablen und effizienten Verfahren zur Dekontamination von Eiern, welches die mikrobiologische Sicherheit der Produkte gewährleistet und zugleich die Eiqualität nicht beeinflusst.

Daran arbeiten derzeit gemeinsam drei Forscherteams in Leipzig, Greifswald und Potsdam im Rahmen eines Projektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung: Sie setzen auf atmosphärisches Plasma als alternatives Verfahren zur Reduktion des Schalenkeimgehaltes. Dabei handelt es sich um ein nicht-thermisches, trockenes und schonendes Oberflächenverfahren, bei dem die geladenen Teilchen aus ionisiertem Gas nur wenige Mikrometer in die Schale eindringen und dabei das Eiinnere nicht erreichen, jedoch die Salmonellen abtöten. Die Forscher untersuchen, wie verschiedene Prozessparameter – wie Gasarten, Abstände oder Behandlungszeiten – die Salmonellen auf der Eioberfläche beeinflussen.

Das Projekt ist für die rund 1200, überwiegend mittelständischen Eiproduzenten in Deutschland sowie für alle Unternehmen, die Eiprodukte weiterverarbeiten, von sehr hohem Interesse, um den Verbraucherschutz dauerhaft zu gewährleisten – und auch, um dem Wettbewerb mit den niederländischen Produzenten standhalten zu können.


Informationen zum Projekt AiF 17717 BR "Schalenkeimreduktion auf Brut- und Konsumeiern mittels atmosphärischem Plasma"

... ein Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)

Förderhinweis
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