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Proof of Concept in Vorbereitung: Antikörper aus der Kuh gegen Ausbreitung des Coronavirus
27. März 2020
Im Rahmen mehrerer erfolgreicher IGF-Projekte des FEI unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Kulozik am Lehrstuhl für Lebensmittel- und Bioprozesstechnik und am Zentralinstitut für Lebensmittel und Ernährung (ZIEL) der Technischen Universität München wurde ein anwendungsreifes Verfahren entwickelt, mit dem in Kooperation mit Prof. Michael Pfaffl vom Lehrstuhl für Physiologie und Immunologie spezifische Antikörper aus Milch immunisierter Kühe erzeugt und gewonnen werden, die u.a. bei Antibiotika-Resistenzen eingesetzt werden können.
Dieses Verfahren könnte auch als Basis genutzt werden, um Präparate zu entwickeln, mit denen möglicherweise der aktuellen Corona-Krise entgegengewirkt werden kann, wie der Projektleiter Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht ausführt.
Die dafür notwendigen Antikörper können schnell, d.h. innerhalb von ca. drei Monaten, und in großen Mengen hergestellt werden. Sie können potenziell über verschiedene Anwendungswege (oral, intranasal, inhalativ) prophylaktisch (z.B. bei Risikogruppen oder Kontaktpersonen), als Teil der Postexpositionsprophylaxe (d.h. zur Verhinderung der Entwicklung von Symptomen nach einer Infektion) und auch potenziell als Medikament (d.h. zur Behandlung von Symptomen) eingesetzt werden. Die Antikörper können auch dazu beitragen, eine weitere Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 zu verhindern. Ein Proof of Concept (PoC) ist derzeit in Vorbereitung.
Mit der vielseitig nutzbaren Schlüsseltechnologie erreichten Prof. Dr. Ulrich Kulozik und Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht 2019 als eines von drei Vorhaben das Finale um das beste IGF-Projekt des Jahres und verpassten nur knapp die Auszeichnung mit dem Otto-von-Guericke-Preis der AiF: Zum Filmbeitrag der AiF "Bioreaktor Kuh"
Für Rückfragen steht Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht per E-Mail zur Verfügung.