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Lebensmittelforscher tagen in Hannover: Kooperationsnetzwerk sichert Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft
Bonn, 4. September 2009Dass Kaffee als Quelle wichtiger Ballaststoffe dient, ist nicht die einzige frohe Kunde, die auf der Jahrestagung des Forschungskreises der Ernährungsindustrie e.V. (FEI) am 8. und 9. September in Hannover bekannt wurde:
Vielmehr konnte der FEI-Geschäftsführer Dr. Volker Häusser berichten, dass die deutsche Lebensmittelwirtschaft auch in Zeiten der Krise auf eine enge Vernetzung mit der Forschung setze. "Interdisziplinäre und branchenübergreifende Kooperationen sind eine zuverlässige Basis für Innovationen und sichere Arbeitsplätze", erläuterte Häusser. Diese Basis sei, so Häusser weiter, erfreulich für die Wirtschaft: Der im vergangenen Jahr um 27 Prozent auf 9,4 Mio. Euro gestiegene Etat des FEI fließe direkt in die Förderung von Projekten der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF). In 2009 wurden laut Häusser 91 IGF-Projekte über den FEI realisiert – gemeinsam finanziert aus Mitteln der Industrie und des Bundeswirtschaftsministeriums. Über 600 Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft und benachbarter Disziplinen waren daran beteiligt.
Rund 110 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft kamen zur 67. FEI-Jahrestagung in das Welfenschloss der Universität Hannover. Dort präsentierten sechs Projektleiter aktuelle Ergebnisse aus der Vielzahl von erfolgreich abgeschlossenen Projekten, die für die Lebensmittelwirtschaft über den FEI koordiniert wurden:
Prof. Ralf Günter Berger von der Universität Hannover zeigte, inwieweit Biokatalysatoren für mehr Nachhaltigkeit bei der Lebensmittelproduktion sorgen können. Wie Speiseöle dank innovativer Verfahren gewonnen und veredelt werden können, stellte Prof. Rudolf Eggers von der TU Hamburg-Harburg vor. Nach der Kaffeepause erläuterte Prof. Mirko Bunzel, der derzeit an der University of Minnesota forscht, wie viele bislang unberücksichtigte Ballaststoffquellen im Kaffee stecken. Zur Anreicherung bioaktiver Inhaltsstoffe in Obst und Gemüse präsentierte Prof. Karin Schwarz von der Universität Kiel verschiedene technologische Konzepte. Prof. Waldemar Ternes von der Tierärztlichen Hochschule Hannover referierte über technofunktionelle Eigenschaften von Eigelb-Inhaltsstoffen und deren Einsatz. Den Abschlussvortrag hielt Prof. Barbara Becker von der Hochschule Westfalen-Lippe über den Einfluss technologischer Prozesse auf die Inaktivierung von Norovirus.
"Fit für den internationalen Wettbewerb" mache das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Programm der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) – so der FEI-Vorsitzende Dr. Jürgen Kohnke in seinem Eingangsstatement zu Beginn der Veranstaltung. Kohnke erklärte, dass die Lebensmittelwirtschaft kaum Kapazitäten für eigene Forschung habe, da die Branche mit 6.000 Industrieunternehmen und dem über 30.000 Betriebe umfassenden Lebensmittelhandwerk überwiegend mittelständisch geprägt sei. Daher fülle die Gemeinschaftsforschung eine große Lücke im Innovationsgeschehen, so Kohnke weiter.
Dank des IGF-Förderprogramms konnten in den vergangenen Jahrzehnten über 750 Projekte des FEI erfolgreich abgeschlossen werden, deren Ergebnistransfer über 55 Fachverbände gesichert ist.
Die Präsentationen und Abstracts der Vorträge stehen ab 11. September unter www.fei-bonn.de in der Rubrik Veranstaltungen > Dokumentationen zur Verfügung. Einen Tagungsband mit den ausführlichen Beiträgen der Vortragsveranstaltung veröffentlicht der FEI Anfang 2010.
Pressekontakt:
Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI)
Daniela Kinkel, PR-Referentin
Tel.: 0228 - 372031
Fax: 0228 - 376150
E-Mail: fei@fei-bonn.de