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Dokumentation der Vortragsreihe "FEI-Highlights": Juni 2022
Mit Dr. Wiebke Schlörmann von der Universität Jena ging es am 27. Juni 2022 weiter: Im Rahmen ihres Vortrags „Gesundheitlicher Mehrwert durch Sauerteigfermentation: Nutzung bakterieller Beta-Glukane für die Brotherstellung dank IGF“ lag ihr Fokus auf den physiologischen Effekten von Beta-Glukanen aus Milchsäurebakterien, vor allem bezüglich der Darmgesundheit. Die Ergebnisse basieren auf dem kurz vor seinem erfolgreichen Abschluss stehenden IGF-Projekt AiF 20462 BG. Abschließend beantwortete die Wissenschaftlerin Fragen aus dem 50-köpfigen Plenum.Für den Einblick in die Dokumentation der Vorträge benötigen Sie eine Anmeldung im FEI-Service – Sobald Sie sich angemeldet haben, werden Links zum Mitschnitt und zu den Präsentationsfolien zum Download aktiviert. Interessierte, die noch nicht für den FEI-Service registriert sind, wenden sich bitte per E-Mail oder Kontaktformular an unsere Geschäftsstelle (siehe Kontakt).
Web-Vortrag am 27. Juni 2022
Gesundheitlicher Mehrwert durch Sauerteigfermentation: Nutzung bakterieller Beta-Glukane für die Brotherstellung dank IGF
(AiF 20462 BG)
Dr. Wiebke Schlörmann
Universität Jena
Institut für Ernährungswissenschaften
Abteilung Angewandte Ernährungstoxikologie
Video-Mitschnitt des Web-Vortrags* (40 Minuten)
Präsentation zum Vortrag* (33 Folien)
(* Links erscheinen nach Anmeldung im FEI-Service!)
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Zum Hintergrund
In der menschlichen Ernährung haben Backwaren aus Weizen- oder Roggensauerteig eine sehr lange Tradition. Durch die Fermentation mit Milchsäurebakterien und Hefen wird der Teig gelockert und es bilden sich Aroma und Geschmack. Die Stoffwechselprodukte dieser Mikroorganismen verbessern zudem die ernährungsphysiologischen Eigenschaften, die Verdaulichkeit und die Haltbarkeit der Backwaren.
Einige Stämme von bestimmten Milchsäurebakterien können noch mehr: Sie bilden Beta-Glukane, die als natürlicher Zellwandbestandteil auch in verschiedenen Getreidesorten vorkommen. Die vor allem in Hafer und Gerste enthaltenen Polysaccharide wirken sich in vielfacher Hinsicht positiv auf die Gesundheit aus. Sie regulieren den Blutzuckerspiegel und vermindern durch ihre cholesterinsenkende Wirkung das Risiko für Gefäßerkrankungen. Zudem tragen sie als präbiotische Ballaststoffe zur Gesunderhaltung des Darms bei und senken möglicherweise auch das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Hafer und Gerste sind jedoch aufgrund ihrer backtechnologischen Defizite nur bedingt für den Einsatz in Backwaren geeignet. Eine Anreicherung gesundheitsfördernder Beta-Glukane in einer relevanten Menge scheidet auf diesem Wege daher aus – und die Nutzbarmachung der beta-glukanbildenden Milchsäurebakterien rückt in den Fokus.
Deren Verwendung in der Backwarenproduktion steht daher im Mittelpunkt des IGF-Projekts AiF 20462 BG, das im Juni 2022 kurz vor seinem erfolgreichen Abschluss steht. Über die bisherigen Ergebnisse hat Dr. Wiebke Schlörmann als Projektleiterin des Vorhabens in ihrem Vortrag berichtet. Ihr Fokus lag dabei auf den physiologischen Effekten von Beta-Glukanen aus Milchsäurebakterien, vor allem bezüglich der Darmgesundheit.
Vor Beginn des Vorhabens gab es noch keine Untersuchungen, inwieweit sich Beta-Glukane aus Milchsäurebakterien hinsichtlich ihres ernährungsphysiologischen Werts von pflanzlichen Beta-Glukanen unterscheiden und inwieweit durch deren Einsatz als Starterkulturen die strukturellen und sensorischen Eigenschaften von Backwaren verbessert werden können. Ziel des Projektes ist es, diese Fragen zu klären und damit die Grundlagen für den Einsatz beta-glukanbildender Milchsäurebakterien zu erarbeiten. Die Untersuchungen sollen zudem wissenschaftlich fundierte Daten für einen möglichen künftigen Health Claim beim Einsatz der Milchsäurebakterien liefern und deren mögliche Vorteile gegenüber Beta-Glukanen anderen Ursprungs aufzeigen.
Von dem Vorhaben werden insbesondere die rund 10.000 Handwerksbäckereien sowie weitere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus der Back- und Zulieferbranche profitieren können: Sie können unmittelbar die Ergebnisse umsetzen und Backwaren anbieten, die dem Wunsch von Verbraucherinnen und Verbrauchern nach hochwertigen, regional hergestellten Clean-Label-Produkten mit ernährungsphysiologischem Zusatznutzen entsprechen.
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